Eine andere Sinndeutung des Namens Trabant lautet auch Begleiter oder Weggefährte. Eine passendere Namensgebung für den »Trabi« kann es daher gar nicht geben, wenn man bedenkt, wie lange ein Fahrzeug in der DDR halten musste. Der von 1964 bis 1990 im Sachsenring Automobilwerke Zwickau gebaute P601war das dritte und meistgebaute Modell der Trabant-Baureihe, dessen Zweitaktmotor im Barkas-Werk produziert wurde ? bis 1990 verließen über 2,5 Millionen Trabis das Zwickauer Werk. Die Modellgeschichte begann jedoch schon 1958 mit der Serienproduktion des Trabant P 50 (P = Plaste / 50 = 500 cm3 des 17-PS-Motors), ihm folgten der P50/1 Kombi, der P 60/2 mit Vierganggetriebe und letztendlich der P 60 mit 595 cm3 und 23 PS. 1964 erschien dann das Modell Trabant 601 mit neuer im damals modernen Trapezstil modifizierter Karosserie, technisch aber noch mit dem P 60 verwandt. In den 26 Jahren Produktionszeit kam es dennoch zu verschiedenen Veränderungen wie beispielsweise eine verbesserte Bremsanlage, eine automatische Kupplung (Hycomat) sowie zahlreiche Detailverbesserungen und Ausstattungsvarianten. Auch wenn sich sein Äußeres nicht geändert hatte, der Beliebtheit schadete es nicht, war er doch ein zuverlässiges und unverwüstliches Fahrzeug, das Ferien im Ostblock erst ermöglichte und damit ein bisschen Freiheit generierte. Ein gutes Jahr später, im Sommer 1965 erschien der Kombiwagen (Universal). Auch wenn, wie bei der Limousine, die äußere Form zum Typ P 60 sich völlig verändert hatte, im Innern blieb sie identisch. Neu zu den bisherigen Standard-Ausführungen der Limousine und Kombiwagen 601 waren die Modelle 601 S (Sonderwunsch) sowie die 601 de luxe (später 601 S de luxe) in Vollausstattung. Diesen Unterschied konnte man sehr leicht erkennen, denn der 601 de luxe fiel optisch durch sein in der Regel andersfarbiges Dach sowie den glänzenden Chromstoßfänger sofort ins Auge. Später folgten dann noch weitere Details wie Stoßhörner, Rückfahrt- und Nebelscheinwerfer und Nebelschlussleuchte. Aber auch der 601 S wurde häufig mit einem andersfarbigen Dach geliefert, bei ihm variierten jedoch meist die unterschiedlichen Zusammenstellungen der Ausstattungsvarianten. Die 601 Standardvariante gab es hauptsächlich in der Kombiausführung, da diese in Handel, Wirtschaft und Industrie ihren Einsatz fanden. Die einfarbige Ausführung erhielt aber je nach Einsatz und jeweiligem Nutzer neben verschiedenen Schriftzügen noch edle Verchromungen der Lampenringe, Radkappen, Radzierblenden oder Radmutter-Abdeckungen. Da sich die meisten Veränderungen am Trabant nur »unter der Haube« abspielten ? bis auf wenige Aufbesserungen an Grill, Rädern und Farbe, Stoßstangen der Rückleuchten, die zeitgleich an Limousine und Kombi durchgeführt wurden ? blieb die äußere Form völlig unberührt. Dieser Umstand führte dazu, dass der Export nur in den ersten zehn Jahren mit 20.000 Fahrzeugen Richtung Westen stattfand, vor allem in die Niederlande und Finnland. Danach brachen diese Lieferungen weg und der Trabant blieb im Osten und wurde hauptsächlich neben der üblichen DDR-Lieferungen noch nach Ungarn und in die Tschechoslowakei ausgeliefert. Das 1:87er Modell des kleinen Trabanten entspricht in seiner Ausführung zunächst den ersten Baujahren, die bis in die 70er Jahre ausgeliefert wurden. Darunter sind neben der Standard-Variante auch die Limousine- und Kombi-Modelle mit farbigem Dach sowie in der »de luxe«-Ausstattung am Start. Die entsprechende Detaillierung der oben angesprochenen Unterscheidungspunkte ist hierbei natürlich eine reine Selbstverständlichkeit.
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